Auf Nummer sicher – Strategien im Alltag einer Stadt
Interessierte Hörerinnen und Hörer finden auf dieser Seite weiterführende Informationen zu den einzelnen Sendungsthemen als Zusatzmaterial.
Die Materialien wurden zum Zugriffszeitpunkt 18.11.2016 erstellt von:
Markus Stegeman, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management, Technische Universität Darmstadt
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Übersicht
1. Forschungsstudien
2. Industrienahe Studien
3. Sonstiges
3.1. Literatur
3.2. Video/Audio
3.3. Webseiten
3.4. Forschungsgruppen
3.5. Zeitschriften
4. Personen
1. Forschungsstudien
Sicherheit und Sicherheitsgefühl an Hochschulen am Beispiel der Universität Tübingen
Die „Tübinger Sicherheitsstudie“ (TüS) wurde im Auftrag des Rektorats der Universität Tübingen durchgeführt. Die Studie fokussierte die objektive und subjektive Sicherheit an Hochschulen als Grundvoraussetzung für Forschung und Lehre. Kriminalität, abweichendes Verhalten, mangelnde Ordnung auf dem Universitätsgelände und in den Gebäuden der Hochschule können Unsicherheit indizieren. Die Universität Tübingen als Streuuniversität mit ca. 175 Standorten ist eng mit der Stadt Tübingen verbunden, mit der Folge eines kommunalen Ansatzes für Forschung und Prävention. Die TüS konzentrierte sich auf allgemeine Kriminalität (schwere Kriminalität, Alltagskriminalität und Bagatellkriminalität) und auf das Sicherheitsgefühl.
Quelle: Kerner, Hans-Jürgen; Kinzig, Jörg; Wulf, Rüdiger: Sicherheit an Hochschulen, insbesondere an der Universität Tübingen, Tübingen, 2013
Stadt und Sicherheit im demographischen Wandel
Sicherheit ist für die Bürger ein wesentlicher Teil von Lebensqualität. Die Sicherheitslage in deutschen Städten ist – insbesondere im internationalen Vergleich – grundsätzlich gut. Es gibt aber immer wieder Situationen, in denen sich Bürger unsicher fühlen. Zwischen Stadt und Sicherheit besteht eine enge wechselseitige Beziehung. Bauliche und soziale Aspekte von Stadträumen können zu den Determinanten kriminellen Verhaltens gehören. Unsicherheit beeinträchtigt wiederum die Nutzung öffentlicher Räume und beeinflusst das Standortverhalten von Bürgern und Investoren. Dieser Bericht der Arbeitsgruppe des Landespräventionsrates Nordrhein-Westfalen schildert Beispiele für Maßnahmen der Kriminalprävention im Kontext des demographischen Wandels.
Quelle: Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen: Stadt und Sicherheit im demographischen Wandel. Bericht über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe des Landespräventionsrates Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 2013
Link: http://www.lpr.nrw.de/aufgaben/Demografischer_Wandel/stadt_und_sicherheit.pdf
2. Industrienahe Studien
Kriminalität: Standortfaktor für betriebliche Entscheidungen?
Rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit wenden sich auch gegen ausländische und nicht-deutsche Mitbürger, um Deutschen die Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu schaffen. Anhand einer Befragung zeigt sich exakt das Gegenteil, Arbeitsplätze werden hierdurch keinesfalls geschaffen, sondern eher verhindert. Die Wirtschaft beobachtet sensibel soziale Probleme, seien es Kriminalität oder Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Letztere wirken sich besonders negativ auf das Image und die Attraktivität eines Betriebs- oder Unternehmensstandortes aus. Gemeinsam beeinflussen sie direkt und indirekt Unternehmensentscheidungen.
Quelle: Bussmann, Kai-D.; Werle, Markus: Kriminalität. Standortfaktor für betriebliche Entscheidungen? In: Neue Kriminalpolitk, 16(3), Seiten 90-95, 2004
Link: http://www.jstor.org/stable/43262681?seq=1#page_scan_tab_contents
Frankfurter Bürgerbefragung – Angst im Dunkeln
Eine große Mehrheit der Frankfurter fühlt sich sicher – aber nur, solange es draußen hell ist. Das zeigen die Ergebnisse der Frankfurter Bürgerumfrage regelmäßig. An welchen Plätzen in der Stadt sie ein besonders mulmiges Gefühl haben, benennen die Befragten ebenfalls. Der folgende Beitrag der Frankfurter Rundschau fasst die Ergebnisse der Bürgerumfrage in Bezug auf das Thema „Angst & Sicherheit“ zusammen.
Quelle: Adeoso, Marie-Sophie: Sicherheit in Frankfurt – Angst im Dunkeln, Frankfurt, 2016
Link: http://www.fr-online.de/frankfurt/sicherheit-in-frankfurt-angst-im-dunkeln,1472798,33525308.html
Halten Sie Ihre Stadt für sicher?
In dieser Online-Umfrage der BAT Stiftung für Zukunftsfragen wurden die Bewohner der 10 größten Städte in Deutschland gefragt, ob sie Ihre Stadt für sicher halten. Während Stuttgart und München als sehr sicher wahrgenommen werden, ist Berlin mit einem Ergebnis von 38% Schlusslicht.
Quelle: BAT Stiftung für Zukunftsfragen: „Hier lässt es sich leben!“ – Deutsche Städte aus Sicht der Bevölkerung, 2008
3. Sonstiges
3.1. Literatur
Die Verräumlichung von (Un-)Sicherheit, Kriminalität und Sicherheitspolitiken – Herausforderungen einer kritischen Kriminalgeographie
Sicherheit und Unsicherheit in den Städten sind in den vergangenen Jahren zunehmend (wieder) zu einem Thema der öffentlichen Auseinandersetzung geworden. Dabei wird die Diskussion dominiert durch eine Regionalisierung von Kriminalität und Unsicherheit, d.h. bestimmte Stadtviertel, Straßenzüge oder Plätze werden als kriminelle oder unsichere Räume konstituiert. Daneben ist festzustellen, dass viele der neuen Sicherheitspolitiken, die von der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft etabliert werden, einen territorialen Ansatz verfolgen, um „sichere Räume“ zu schaffen. In diesem Beitrag werden drei miteinander verschränkte raumbezogene Strategien vorgestellt und differenziert.
Quelle: Glasze, Georg; Pütz, Robert; Rolfes, Manfred: Verräumlichung von (Un-)Sicherheit, Kriminalität und Sicherheitspolitiken – Herausforderungen einer Kritischen Kriminalgeographie, In: Diskurs, Stadt, Kriminalität. Städtische (Un-)Sicherheiten aus der Perspektive von Stadtforschung und Kritischer Kriminalgeographie, Bielefeld, 2005
Link: https://www.uni-frankfurt.de/45665319/2005_Diskurs.pdf
Regionalisierungen von Unsicherheit in der Kommunalen Kriminalprävention
Die sogenannte Kommunale Kriminalprävention soll als vordingliches Wirkungsfeld der Städte und Gemeinden die lokalen Wurzeln von Unsicherheit mit raumbezogenen Strategien bekämpfen. Dieser Beitrag setzt an dem Phänomen der Kommunalen Kriminalprävention an und widmet sich dieser Hinwendung zu raumbezogenen Strategien und Diskursen in der Kriminalpolitik aus den 2 Perspektiven „Regionalisierung der Kriminalpolitik“ und „Diskursive Regionalisierung von Unsicherheit“.
Quelle: Schreiber, Verena: Regionalisierungen von Unsicherheit in der Kommunalen Kriminalprävention, In: Diskurs, Stadt, Kriminalität. Städtische (Un-)Sicherheiten aus der Perspektive von Stadtforschung und Kritischer Kriminalgeographie, Bielefeld, 2005
Link: https://www.uni-frankfurt.de/45665333/2005_Diskurs_-Schreiber.pdf
Als weiterführende Literatur empfehlen wir:
- Häfele, Joachim (2013): Die Stadt, das Fremde und die Furcht vor Kriminalität. Wiesbaden: Springer.
3.2. Video/Audio
Wie sicher fühlen sich die Dortmunder?
Die Stadt Dortmund sorgt sich um das subjektive Sicherheitsgefühl ihrer Bürger. Ein sogenannter Masterplan zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls soll erarbeitet werden. Die „Lokalzeit“ des WDR stellt die Pläne vor.
Sicherheit für Senioren in deutschen Städten
Prof. Dr. phil. Dietrich Oberwittler spricht über Sicherheit für Senioren in der Stadt. Er beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie dazu beigetragen werden kann, dass sich Senioren in Ihrem Wohnungsumfeld sicherer fühlen.
Link: https://www.youtube.com/watch?v=BwSDy178d0s&feature=youtu.be
Sicherheit in der Stadt – Mannheim trifft neue Maßnahmen
Wie sicher ist man in Mannheim? In den sozialen Medien ist diese Frage ein Dauerthema. Das Sicherheitsgefühl – vor allem in Städten – hat viel mit Wahrnehmung zu tun, aber auch viel mit Fakten. Nicht immer kann ein schlechtes Bauchgefühl auch mit Zahlen belegt werden. Ein Beitrag des Rhein-Neckar Fernsehen (RNF).
Link: http://www.rnf.de/mediathek/video/sicherheit-in-der-stadt-mannheim-trifft-neue-massnahmen/
3.3. Webseiten
Kurse für Selbstverteidigung – Krav Maga
Vollkommene Sicherheit ist auch in deutschen Städten nicht zu erreichen. Im Falle von Bedrohungen, Angriffen oder Überfallen existieren unterschiedliche Techniken der Selbstverteidigung – z.B. Krav Maga. Im Krav Maga wird auf einfache Prinzipien und intuitive Bewegungsabläufe zurückgegriffen, die auch in Stresssituationen abrufbar und unter Druck einsetzbar sind. Nähere Informationen finden Sie unter:
Link: http://www.ikmf-kravmaga.de/
3.4. Forschungsgruppen
Forschungsgruppe Stadt und Sicherheit
Fragen von Sicherheit und Unsicherheit spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Beschreibung und Entwicklung städtischer Räume. Sicherheit wird dabei vielfach in zweifacher Weise mit Raum verschränkt. Zum einen werden Sicherheit bzw. Unsicherheit „regionalisiert“, d.h. sie werden als Eigenschaften bestimmten Vierteln, Plätzen oder Straßen zugeschrieben. Zum anderen verfolgen zahlreiche neue Sicherheitspolitiken einen raumorientierten Ansatz mit dem Ziel, „sichere“ Stadträume zu schaffen.
Die Arbeiten der Forschungsgruppe „Stadt und Sicherheit“ untersuchen die Zusammenhänge von Raum, (Un-)Sicherheit und Kriminalität bzw. Devianz im Sinne einer Kritischen Kriminalgeographie.
Link: http://www.sokoliuk.de/ag-glasze/stadtundsicherheit/
Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt (KoSiPol)
Das Forschungsvorhaben „Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt“ beschäftigt sich mit der kooperativen Organisation und Produktion von Sicherheit in Kommunen in Deutschland. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Forschungsprogramms Forschung für die zivile Sicherheit in der dazugehörigen Förderlinie „Gesellschaftliche Dimensionen der Sicherheitsforschung“ gefördert. Untersucht werden lokale Kooperationen von z.B. Polizei, Kommune, Privatwirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisation, die in kriminalpräventiven Räten oder Ordnungspartnerschaften über die Verbrechensverhütung und Sicherheitsproduktion beraten und ihre jeweiligen Handlungen koordinieren.
Link: https://www.uni-muenster.de/IfPol/forschen/regieren/kosipol.html
3.5. Zeitschriften
Wie stark darf eine Stadt ihre Bürger überwachen?
Ausspähung in Zeiten von Terroranschlägen und islamistischer Bedrohung ist ein schmaler Grat: Wie sehr darf der Staat einen Teil seiner Bürger überwachen? Die WELT wirft in diesem Artikel einen Blick auf die Lage in Hamburg.
Quelle: Woldin, Philipp; Fengler, Denis: Wie stark darf eine Stadt ihre Bürger überwachen? 04.08.2016
Streit um Zivilschutzkonzept der Bundesregierung
Die Opposition spricht von Panikmache, die Bundesregierung von einer notwendigen Anpassung an eine veränderte Bedrohungslage: Das geplante Zivilschutzkonzept der großen Koalition sorgt für Streit.
Quelle: Die WELT: Streit um Zivilschutzkonzept der Bundesregierung, 22.08.2016
Caracas ist die gefährlichste Stadt der Welt
Die venezolanische Hauptstadt Caracas ist laut einer neuen Statistik der gefährlichste Ort der Welt. Mit fast 120 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner weist die südamerikanische Metropole die höchste Mordrate außerhalb von Kriegsgebieten auf, wie die mexikanische Nichtregierungsorganisation „Bürgerrat für öffentliche Sicherheit und Strafrecht“ mitteilte.
Quelle: Der SPIEGEL: Bericht zu Mordraten – Caracas ist die gefährlichste Stadt der Welt, 26.01.2016
Link: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/caracas-die-gefaehrlichste-stadt-der-welt-a-1073892.html
4. Personen
Prof. Dr. Rita Haverkamp hat die Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement an der Eberhard Karls Universität Tübingen inne.
Dr. Tim Lukas beschäftigt sich u.a. mit der Prävention von Kriminalität in Großsiedlungen und den Möglichkeiten ihrer Evaluation.
Im Verbundprojekt „Aspekte einer gerechten Verteilung von Sicherheit in der Stadt“ untersuchen sie die Bedingungen einer gerechten Verteilung von Kriminalprävention in Wuppertal und Stuttgart – auch im Hinblick auf ihre unterschiedliche Wirtschafts- und Sozialstruktur. Nicht nur technische Kriminalprävention durch finanzielle Investitionen spielt eine Rolle, sondern auch das Vertrauen sowohl in rechtsstaatliche Institutionen (z.B. Polizei) als auch von Bewohner(inne)n innerhalb einer Nachbarschaft.
Nähere Informationen unter: