Autor: Oliver Günther
Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 20.02.17, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr, 14.35 Uhr und 20.35 Uhr
Das James-Bond-Feeling verflüchtigt sich ganz schnell, wenn man wie die Beobachter der NSU-Untersuchungsausschüsse feststellen muss, dass eine stoische Beamtenmentalität mehr zur Verschleierung von Tatsachen als zur Aufklärung einer Mordserie beitrug. Geheimdienste müssen die Sicherheit in einem Staat untermauern, nicht jedoch untergraben. Im April 2006 wurde in Kassel Halit Yozgat das neunte Opfer des NSU. Bis heute ist der Fall ein ganz besonderer: denn es hielt sich ein Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes am Tatort auf. In keinem anderen Fall sind sich die Terroristen des NSU und die deutschen Verfassungsschutzbehörden so nahe gekommen. Trotzdem: auch nach dem Kasseler Mord kam niemand auf die Idee, es könnten Rechtsextremisten dahinter stecken. Der NSU – und damit der politische Hintergrund der Terrorserie – flog erst fünf Jahre später auf. Und damit war auch klar: die Verfassungsschutz- und die Sicherheitsbehörden in Deutschland hatten versagt.
Welche Aufgaben und welchen Status haben Sicherheitsbehörden in einer Demokratie? Wie arbeiten sie überhaupt zusammen? Und: kann Machtanmaßung wie im hessischen Fall vermieden werden?
Sendung
24:29 min (Download Funkkolleg Sicherheit (14), MP3-Audioformat, 44.8)
Zusatzmaterial
Hier finden Sie ergänzende Texte und Zusatzmaterialien zu dieser Sendung und Themenwoche, erstellt unter Anleitung von Prof. Dr. Peter Buxmann, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik an der Technische Universität Darmstadt und Leiter des Gründungszentrums HIGHEST (Home of Innovation, Growth, Entrepreneurship& Technology Management) und wissenschaftlicher Beirat des Funkkollegs Sicherheit sowie mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums.