Zusatzmaterialien zur Folge 15

„German Angst“ – eine verunsicherte Nation?

Interessierte Hörerinnen und Hörer finden auf dieser Seite weiterführende Informationen zu den einzelnen Sendungsthemen als Zusatzmaterial.

Die Materialien wurden zum Zugriffszeitpunkt 26.02.2017 erstellt von:
Markus Stegeman, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management, Technische Universität Darmstadt

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Übersicht

1. Forschungsstudien
2. Industrienahe Studien
3. Sonstiges
3.1. Literatur
3.2. Video/Audio
3.3. Webseiten
3.4. Forschungsgruppen
3.5. Zeitschriften
4. Personen

1. Forschungsstudien

Warum die Deutschen besonders viel Angst haben

Eine Studie der Uni Bochum legt nahe, dass Deutsche „Sicherheitsphobiker“ sind: Sie haben Angst vor Gewalt, die selten vorkommt. Und fühlen sich sicher, wo es am unsichersten ist: in den eigenen vier Wänden. Von dieser „German Angst“ profitiert die Politik – aber auch die Hundezüchter, sagt der Kriminologe Thomas Feltes im Deutschlandfunk (DLF) und erläutert die Gründe für die „German Angst“.

Quelle: Deutschlandfunk: Kriminologie. Warum die Deutschen besonders viel Angst haben, 01.09.2016

Link zum Interview: http://www.deutschlandfunk.de/kriminologie-warum-die-deutschen-besonders-viel-angst-haben.1148.de.html?dram:article_id=364875

Link zur Studie: http://news.rub.de/wissenschaft/2016-08-23-kriminologie-so-sicher-fuehlen-sich-die-buerger-einer-grossstadt

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2. Industrienahe Studien

Deutschland, Angstland

„Die Stimmungslage der Bürger ist zurzeit von einer ungewöhnlichen Konstellation geprägt“, heißt es in den Ergebnissen einer Allensbach-Studie zu den Ängsten der Deutschen: „Die materielle Zufriedenheit wächst, die Sorgen um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes bewegen sich auf niedrigem Niveau, aber der Zukunftsoptimismus ist steil zurückgegangen.“

Ein erstaunliches Paradoxon. Warum sind die Deutschen so pessimistisch, obwohl es ihnen gut geht? In diesem Artiel von SPIEGEL Online werden die Ergebnisse näher erläutert.

Quelle: Gathmann, Florian: Allensbach-Studie. Deutschland, Angstland, SPIEGEL Online, 07.09.2016

Link: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/allensbach-studie-deutschland-hat-angst-a-1111132.html

Deutschland-Studie – Die Angst kehrt zurück

Die Deutschen haben wieder Angst. Sie sorgen sich vor Terroranschlägen, Zuwanderung, Überfremdung, wirtschaftlicher Unsicherheit und überforderten Politikern. Zwei Studien kommen zu diesem Ergebnis.

In diesem Artikel von RP Online werden Umfrageergebnisse der R+V-Versicherung („Die Ängste der Deutschen“) und der Pew-Studie amerikanischer Meinungsforscher, die Ängste in Europa vergleicht, vorgestellt. Dominierend in Deutschland: Angst vor vermehrten Spannungen im Land durch Zuwanderung sowie die Angst vor Terrorismus.

Quelle: Rasche, Henning: Deutschland-Studie. Die Angst kehrt zurück, RP Online, 13.07.2016

Link: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/umfrage-der-r-v-versicherung-die-german-angst-kehrt-zurueck-aid-1.6116210

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3. Sonstiges

3.1. Literatur

Als Literatur empfehlen wir:

  • Bode, Sabine: Die deutsche Krankheit – German Angst, Piper Taschenbuch, München, 2008
  • Bude, Heinz: Gesellschaft der Angst, Verlag Hamburger Edition HIS, Hamburg, 2014

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3.2. Video/Audio

Neue deutsche Angst

Terrorismus ist die Sorge Nummer Eins: Fast drei Viertel der Deutschen fürchten sich laut einer repräsentativen Umfrage vor terroristischen Anschlägen. Auch die Sorgen um Flüchtlingszuzug und politischen Extremismus sind groß.

Dieser Beitrag der Sendung „nano“ (3sat) greift die Ergebnisse der weiter oben aufgeführten R+V-Studie auf und ergänzt sie mit Hintergrundinformationen.

Link: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=60339

Typisch deutsch: die German Angst

Krankheiten, Umweltzerstörungen, Altersarmut – die Menschen in Deutschland genießen den Ruf, sich vor vielen Dingen zu fürchten. In den Nachbarländern spricht man von der German Angst.

Dieser Beitrag aus „planet wissen“ (WDR) befasst sich mit dem Begriff der German Angst und wie sie sich im Alltag der Deutschen wiederspiegelt.

Link: http://www.ardmediathek.de/tv/Planet-Wissen/Typisch-deutsch-die-German-Angst/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=12994052&documentId=32126112

Angst vor dem Terror – Wie gefährdet ist Deutschland?

Deutschland im Visier von Dschihadisten – Reinhold Beckmann spricht mit Insidern der Islamisten-Szene und Fahndern und trifft Überlebende von Terroranschlägen. Unter anderem wird berichtet, wie einfach tödliche Waffen über das Darknet erhältlich sind.

Die zentrale Frage in dieser Ausgabe der Sendung „#Beckmann“ (NDR): Wie hoch ist die Terrorgefahr in Deutschland?

Link: http://mediathek.daserste.de/Beckmann/Angst-vor-dem-Terror-Wie-gef%C3%A4hrdet-ist/Video?bcastId=26607604&documentId=35575382

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3.3. Webseiten

Hexal: Infoseite zum Thema Angst und Angststörungen

Wer kennt sie nicht – die Angst zu sterben, den Arbeitsplatz zu verlieren, mit dem Flugzeug zu reisen, einen Vortrag halten zu müssen.

Solange die Angst in einem „normalen“ Rahmen liegt, ist alles in Ordnung. Denn „Angst haben“ ist ein Urinstinkt des Menschen und hat über Jahrmillionen die Arterhaltung mitgesichert. Zum Problem wird das Furchterleben erst, wenn es ausartet und zu krankhafter Angst führt. Man spricht dann von einer Angststörung oder Angsterkrankung.

Hexal informiert auf diesen Seiten über Angsterkrankungen.

Link: http://www.angst.hexal.de/

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3.4. Forschungsgruppen

Dispositive der Angst. Zur massenmedialen Konstruktion der Terrorismusgefahr im interkulturellen Vergleich

Individuen und Gruppen reagieren auf Ereignisse, die sie als Bedrohung interpretieren, mit Angst und Furcht. In der westlichen Welt wird gegenwärtig v.a. das Handeln islamistischer Terrorgruppen als zentrale Bedrohung interpretiert; in der islamischen Welt werden hingegen die völkerrechtlich teils unzureichend legitimierten Interventionen v.a. westlicher Länder als Staatsterrorismus interpretiert. Diese empfundenen Bedrohungen können zur Mobilisierung breiter Bevölkerungsgruppen sowie zur (De)Legitimierung global wirksamer Politiken führen. Die entsprechenden Wahrnehmungen und Interpretationen von Bedrohungen speisen sich dabei meist nicht aus der unmittelbaren Erfahrung, sondern sind über Massenmedien vermittelt, die zentrale Institutionen der Konstruktion von Bedrohung und Angst darstellen.

Vor diesem Hintergrund untersuchte das Forschungsprojekt „Dispositive der Angst. Zur massenmedialen Konstruktion der Terrorismusgefahr im interkulturellen Vergleich“ die Medienberichterstattung über terroristische Bedrohungen im Vergleich westlicher und islamischer Länder und dessen Folgen. Aus dem Projekt sind in den Jahren 2011 bis 2013 drei Publikationen hervorgegangen.

Link: http://www.polsoz.fu-berlin.de/soziologie/arbeitsbereiche/makrosoziologie/projekte/proj_dispositive_der_angst.html

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3.5. Zeitschriften

Die „German Angst“ steckt tief in unseren Genen

Unsere Nachbarn wissen es schon lange: Wir Deutschen sind ein Volk von Bedenkenträgern, durchleben kaum einen Tag ohne Existenzangst und hassen Veränderungen.

Aktuelle Zahlen von Marktforschern belegen das: Der Unisys Security Index, der auf einer halbjährlichen Umfrage zur nationalen, finanziellen, Internet- und persönlichen Sicherheit basiert, zeigt für Deutschland derzeit einen Wert von 146 von möglichen 300 Punkten. Zum Vergleich: Großbritannien erreicht auf der Angst-Skala lediglich einen Wert von 103, die Niederlande sogar nur 66.

Die Deutschen sind von einem Gefühl der permanenten Bedrohung getrieben. Um dem entgegenzuwirken, haben sie schon den Sozialstaat erfunden, nehmen Dinge wie einen Reformstau billigend in Kauf und geben Milliarden für Versicherungen aus, um sich gegen praktisch jedes Risiko abzusichern, das das Leben theoretisch mit sich bringen kann.

Quelle: Czycholl, Harald: Die „German Angst“ steckt tief in unseren Genen, WELT Online 29.09.2014

Link: https://www.welt.de/wissenschaft/article132728527/Die-German-Angst-steckt-tief-in-unseren-Genen.html

Die Angst ist zurück: Davor fürchten sich die Deutschen am meisten

Die Mehrheit der Deutschen blickt nach einer neuen Umfrage eher mit Angst als mit Zuversicht auf das kommende Jahr. In einer repräsentativen Studie stellte das Meinungsforschungsinstitut GfK im Auftrag der Hamburger BAT-Stiftung für Zukunftsfragen einen starken Stimmungsumschwung im Vergleich zu den Vorjahren fest.

Während sich aktuell 55 Prozent der Befragten angsterfüllt zeigten, waren es im Vorjahr nur 31 Prozent, 2013 lediglich 28 Prozent. Der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt, sprach von einer Rückkehr der „German Angst“.

Quelle: FOCUS Online: Phänomen „German Angst“. Die Angst ist zurück: Davor fürchten sich die Deutschen am meisten, 16.12.2015

Link: http://www.focus.de/panorama/welt/phaenomen-german-angst-die-angst-ist-zurueck-davor-fuerchten-sich-die-deutschen-am-meisten_id_5157515.html

„Generation Mitte“ – In Deutschland macht sich Angst breit

Die mittlere Generation in Deutschland blickt trotz materieller Sicherheit zunehmend skeptisch in die Zukunft. Das geht aus einer Umfrage des Allensbach-Instituts im Auftrag der deutschen Versicherungswirtschaft hervor, die der „Passauer Neuen Presse“ vorliegt.

„Die 30- bis 59-Jährigen bewerten persönliche Lebensqualität und wirtschaftliche Lage weiterhin positiv, blicken aber mit Skepsis auf die Lage und Entwicklung in Deutschland“, zitiert das Blatt aus der Analyse. „Trotz einer weiterhin guten persönlichen Bilanz sind die Sorgen der „Generation Mitte“ im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen.“

Quelle: WELT Online: „Generation Mitte“. In Deutschland macht sich Angst breit, 08.09.2016

Link: https://www.welt.de/wirtschaft/article157995258/In-Deutschland-macht-sich-Angst-breit.html

Dr. Freud und Mr. Heidegger − die beiden Gesichter der deutschen Angst

Deutsche gelten als überängstlich und extrem gewissenhaft, im Alltag genauso wie in der Politik. Erkenntnisse des Meinungsforschungsinstituts Allensbach bestätigen dieses Bild. Was macht Angst als deutsches Gefühl aus?

Freuds Darstellung neurotischer „Erwartungsangst“ beschreibt exakt jenen oft behaupteten Wesenszug der Deutschen, der im angelsächsischen Sprachraum seit den achtziger Jahren – den Jahren des Waldsterbens und der bundesweiten Demonstrationen gegen die Nachrüstung von Pershing-II-Raketen – mit dem Begriff German Angst bezeichnet wird. Deutsche, so die Wahrnehmung im Ausland, sind überängstlich, pessimistisch, zaudernd und stehen damit nicht nur dem Weltfrieden, sondern auch sich selbst im Wege.

Die Zurückhaltung in der Außenpolitik, namentlich bei Kriegseinsätzen, ist mit dem Terminus German Angst genauso gemeint wie die Skepsis gegenüber bioethischen Vorstößen (z. B. in Debatten um Sterbehilfe, Präimplantationsdiagnostik etc.) oder die Ablehnung technischer Innovationen: Die 2010 geführte Diskussion über Google Street View etwa – Deutschland ist das einzige Land, in dem die Erweiterung dieses Dienstes eingestellt wurde – mutete auch manch deutschem Beobachter als hysterisch an.

Quelle: Flaßpöhler, Svenja: Dr. Freud und Mr. Heidegger. Die beiden Gesichter der deutschen Angst, Philosophie Magazin, 2012

Link: http://philomag.de/german-angst/

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4. Personen

Prof. Dr. Borwin Bandelow ist Psychiater, Neurologe, Psychologe und Psychotherapeut. In Göttingen arbeitet er als Universitäts-Professor und als stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Der 63-jährige Angstforscher verfasste zahlreiche Bücher zu Angst und ihren Erscheinungen. Bandelow ist ein international anerkannter Experte für Angsterkrankungen.

Die Deutschen fürchten sich vor Naturkatastrophen, Terrorismus, Geldverlust – obwohl es kaum Grund dazu gibt. In einem Interview mit WELT Online erklärt Bandelow, warum das so ist – und wie es um die Angst vor Flüchtlingen steht.

Quelle: Kreitling, Holger: Ängste der Deutschen. „Wir sind die Überlebenden der Angsthasen“, WELT Online, 04.09.2015

Link:  https://www.welt.de/vermischtes/article146056383/Wir-sind-die-Ueberlebenden-der-Angsthasen.html

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